- Artikel-Nr.: 708165
Ein ungewöhnlicher, ein fesselnder und zugleich anstößiger Mensch muß er gewesen sein, jener Doctor Johannes (oder auch Georg) Faust, dessen spärlich bezeugtes Leben und Wirken soviel Anstoß zu Dichtung und Mythenbildung gegeben hat, über beinahe ein halbes Jahrhundert hin. 1480 wurde er in Württemberg geboren, um 1539 soll er nach einem unsteten Wanderleben verstorben sein, im Rufe eines wahrhaftigen Magiers, Astrologen und Alchimisten.
Bald verbreitete sich die Sage, er habe mit dem Teufel im Bunde gestanden und sei dann auch am Ende vom Bösen geholt worden. 1587 erschien als erste literarische Gestaltung des Stoffes das „Volksbuch“, die „Historia von D. Johann Fausten, dem weitbeschreyten Zauberer und Schwartzkünstler“. Faust, erzählt der unbekannte Verfasser, habe seine Seele dem Teufel verschrieben, darauf mit Hilfe seines höllischen Dieners Mephistopheles die Geheimnisse der diesseitigen und jenseitigen Welt erkundet, allerlei Zaubertaten und Geisterbeschwörungen vollbracht und sich schließlich mit Helena, der schönsten Frau des heidnischen Altertums, verbunden – bis er nach Ablauf des Paktes der Hölle anheimgefallen sei, als abschreckendes Beispiel eines Erkenntnisstrebens, das herkömmlich gestimmten Denken in der Übergangszeit noch als Hochmut wider Gott verdächtig sein mußte.
An der Wende zum 19. Jahrhundert war die bedeutendste und wirkungsreichste aller Faust-Dichtungen der Öffentlichkeit erst als Fragment bekannt: Goethes Tragödie, die der greise Dichter 1832 kurz vor seinem Tode vollenden konnte.
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Land: | Bundesrepublik Deutschland |
Typ: | Ersttagsbrief |