- Artikel-Nr.: 708190
Die Deutsche Bundespost gibt seit 1975 jährlich Sonderpostwertzeichen zum „Tag der Briefmarke“ mit Abbildungen von Posthausschildern heraus.
Das Sonderpostwertzeichen zeigt das Posthausschild von Altheim, Saar, aus dem Jahre 1754, das wegen seiner zweisprachigen Aufschrift ein bedeutendes und seltenes Zeugnis der Postgeschichte im deutsch-französischen Grenzgebiet ist. Altheim gehörte ursprünglich zur Grafschaft Zweibrücken, kan dann durch Pfandschaft an die Herrschaft Bitsch und ging mit ihr an Lothringen über. Dort regierte seit 1735 als Herzog von Lothringen der geflüchtete Polenkönig Stanislaus Leszczynski, der Schwiegervater König Ludwigs XV. Es war vereinbart worden, daß nach seinem Tod Lothringen an Frankreich fallen sollte.
Das Posthausschild beweist, daß schon vor Leszczynskis Tod (1766) in Altheim eine französische Poststation bestanden haben muß. Mehrfach erscheinen auf dem Schild die bourbonischen Lilien. Daneben ist die Schrift auf der einen Seite deutsch „Alhir ist die Königliche Bost“ und auf der anderen Seite französisch „A la Poste Roiale“. Der künstlerisch wertvollste Teil des Posthausschildes ist das ausgesägte Rankenwerk. An oberster Stelle auf beiden Seiten steht ein blasender Postillion in zeitgemäßer Uniform. Beide Postillione sind um das Schild herum durch Ornamente und Figuren verbunden, die sich zum Teil an die Form des Posthorns anlehnen und in beiden Ecken sowie unten in der Mitte in französische Lilien auslaufen.
Auf dem Sonderpostwertzeichen „FIP-Kongress Essen 1980“ ist die französisch beschriftete Seite des Posthausschildes von Altheim zu sehen. Die im vergangenen Jahr herausgegebene Sondermarke „Tag der Briefmarke 1979“ zeigte die deutsch beschriftete Seite des Posthausschildes.
Das Künstlerpaar Hella und Heinz Schillinger gestaltete im Auftrag der Deutschen Bundespost dieses Sonderpostwertzeichen sowie den Postsonderstempel und exklusiv für die Kunden der Firma Hermann E. Sieger den Sonderumschlag.
Land: | Bundesrepublik Deutschland |
Typ: | Ersttagsbrief |